Michael Stadnik Film & Medienproduktion

Ihre Medienproduktion aus Darmstadt

»DER LANGE FEBRUAR« – Ukraine-Dok

»Der lange Februar« – Dokuprojekt über Menschen, die die russische Besatzung erlebten

-Michael Stadnik

Prelude

Als Filmemacher mit ukrainischen Wurzeln, liegt mir die Ukraine je her am Herzen. Seit dem russland 2014 angriff, bangte ich um das Land.

Bereits Ende 2021 zog der russische Angriffskrieg drohend auf, weswegen ich bereits ab Dezember 2021 plante in die Ukraine zu fahren, einfach um irgendetwas zu filmen, irgendeine Geschichte zu erzählen, aus dem Land, das man vergessen hatte. Oder: Das Land, dass man vergessen wollte, weil wirtschaftliche Interessen wichtiger erschienen.

Diese Reise schaffte ich nicht mehr, weil die Reisemöglichkeiten eingeschränkt wurden und aus bürokratischen Gründen. Letztlich „rettete“ mich die Bürokratie davor in ein Land zu reisen, dass von allen Seiten angegriffen werden würde.

Der 24.02.2022

Vor der totalen Invasion lag ich bereits bis spät in die Nacht wach, um aktuelle Nachrichten zu verfolgen…in jener Nacht des 24.02.2022 schlief ich nicht. Schrieb tränenüberströmt Nachrichten an Verwandte in der Ukraine.
Ich half in den kommenden Monaten, wo ich konnte mit Freiwilligenarbeit. Laß täglich alle Nachrichten und twitterte, in der Hoffnung das Interesse auf dem Angriffskrieg zu halten. In der Nacht des 24.02.22, dachte ich noch, die Ukraine würde allein gelassen werden, so wie 2014. Das kam zu Glück anders.

»Довгий лютий_Der lange Februar«

Das Jahr 2022 erscheint im Rückblick nun wie „verflogen“, die Zeit verging rasend und doch erscheint es mir noch, als wäre jener Februar nie zu Ende gegangen.

2023 reiste ich nun in die Ukraine und drehte fast 4 Wochen lang in den ehemals besetzten Gebieten bei Kyjiw:

Mein Projekt heißt »Der lange Februar« (UA: Довгий лютий [Dowhiy Lutiy]) und befasst sich mit den Erlebnissen und Geschichten von Menschen, die die russische Besatzung in Butscha, Irpin und Borodianka erlebten. Ich habe dutzende Menschen interviewt, unter anderem den „letzten Polizisten“ in Butscha; die Besitzerin eines niedlichen Cafés, das völlig zerstört wurde; den Freiwilligen der Territorial Streitkräfte in Irpin; den Mann, dessen Bruder kaltblütig ermordet wurde; die Frau, die beobachtete, wie russische Flieger das Nachbarhaus bombardierten und die Frau, die von russischen Soldaten angeschossen wurde und danach eine Odysee durch Belarus bis Deutschland erlebte…

Butscha, kurz nach der Befreiung April 2022

„Ich kann erst seit kurzem weinen“

Der Schock der Okkupation löst sich bei manchen erst jetzt langsam auf, ein Jahr nach der Befreiung. Manche können bereits offen über die Geschehnisse reden und wollen auch, dass die gesamte Welt davon erfährt. Anderen verschlägt es noch die Sprache.
Manche wollen gar nicht über die Geschehnisse reden, entweder weil sie relatives Glück im Unglück hatten, weil niemand in der Familie getötet wurde und das Haus „nur“ zerstörte Fenster hatte, oder weil das Trauma noch sehr tief sitzt.

Großes wie „kleines“ Leid, Schamgefühl, Schock, Mut, Trauer: alles liegt nebeneinander in Butscha, Irpin, Borodianka …und vielen anderen von russland besetzten Orten.

Kurzer Einblick, in eine der Geschichten, die ich erzählen werde:


Das Projekt wird im Frühjahr/Sommer 2023 fertiggestellt.
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zerstörte Häuser in irpin
Zerstörte Häuser in Irpin, 2023. Foto © Michael Stadnik

Kurz-Reportage über humanitäre Hilfe. 2022 produziert:

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© 2023 Michael Stadnik Film & Medienproduktion

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